AUFZEICHNUNG - 29.10.2024
Facilitierung eines Workshops – Aufzeichnung – 29.10.2024
Zusammenfassung: Workshop-Moderation und Facilitation – Schlüsselprinzipien und Methoden
Der vorliegende Trainingscall behandelt verschiedene Techniken und Prinzipien, um Workshops effektiv zu moderieren und als Facilitator eine unterstützende, aber auch richtungsweisende Rolle einzunehmen. Im Fokus steht, wie der Raum für Teilnehmer gestaltet werden kann, damit diese sich öffnen, aktiv beteiligen und letztlich zu den bestmöglichen Ergebnissen gelangen.
- Einstieg und Raumöffnung
- Emotionale Einstimmung: Zu Beginn eines Workshops ist es hilfreich, die aktuelle Stimmung der Teilnehmer einzufangen. Dies kann durch gezielte Fragen oder Stimmungsabfragen geschehen („Wie fühlst du dich heute?“). Dabei wird der Raum auf die Energie und Bedürfnisse der Gruppe abgestimmt, was eine wichtige Grundlage für den weiteren Verlauf legt.
- Warm vs. Kalt: Der Einstieg unterscheidet sich je nach „Temperatur“ des Raumes – in vertrauten („warmen“) Gruppen kann direkt auf tiefere Gefühle eingegangen werden, während in „kalten“ Gruppen, die sich wenig kennen, eher auf allgemeine, leicht zugängliche Emotionen wie Neugier und Vorfreude fokussiert wird.
- Wichtigkeit der Rollenklärung
- Klar definierte Rolle des Facilitators: Die Aufgabe eines Facilitators ist es, Inhalte und Erkenntnisse aus den Teilnehmern herauszuziehen, ohne dabei selbst zu stark inhaltliche Beiträge zu leisten. Dabei wird betont, dass ein Facilitator in erster Linie den Prozess verantwortet und die Gruppe durch den Workshop führt, ohne eigene Meinungen oder Lösungen vorzugeben.
- Trennung von Moderation und inhaltlicher Beteiligung: Sollte es notwendig sein, als Fachperson inhaltlich einzugreifen, muss dies klar angekündigt und als Rollenwechsel gekennzeichnet werden. Diese klare Rollenabgrenzung schafft Sicherheit und Vertrauen in der Gruppe, da sie weiß, ob der Facilitator gerade moderiert oder inhaltliche Impulse gibt.
- Methoden zur Aktivierung und Beteiligung
- Zugang zu den Teilnehmern schaffen: In einem Workshop sollten die Teilnehmer aktiv eingebunden werden. Dies kann durch den Einsatz von Karten, Bildern oder spezifischen Rollen (z.B. „Wohlfühlmanager“ oder „Zeitwächter“) erfolgen, die das Engagement und die Verantwortung innerhalb der Gruppe erhöhen.
- Einsatz von humorvollen und leichten Momenten: Humor und eine entspannte Atmosphäre helfen, den Raum zu beleben und eine Offenheit zu fördern. Gerade in intensiven oder neuen Gruppen kann liebevoller Humor dazu beitragen, dass sich Teilnehmer wohlfühlen und leichter öffnen.
- Die Kraft der gezielten Interventionen
- Interventionen zur Korrektur des Gesprächsverlaufs: Falls die Diskussion vom Ziel abweicht oder der Prozess in eine unerwünschte Richtung läuft, kann der Facilitator eingreifen und die Gruppe sanft auf das Ziel hinlenken. Dies erfordert jedoch Feingefühl und sollte respektvoll, aber bestimmt geschehen, um die Gruppe nicht zu verunsichern.
- Fehler und Unsicherheiten transparent machen: Sollten beim Facilitator Fehler passieren oder Unsicherheiten auftreten, ist es ratsam, diese anzusprechen und transparent zu machen. Dies schafft Vertrauen und zeigt, dass auch der Facilitator offen für Reflexion und Verbesserung ist.
- Raum für Reflexion und Nachbereitung
- Selbstreflexion der Teilnehmer: Am Ende des Workshops oder nach einzelnen Einheiten wird Zeit für Reflexion gegeben. Teilnehmer sollen überlegen, was sie aus dem Workshop mitgenommen haben, um so eine tiefergehende Verarbeitung der Inhalte anzuregen.
- Feedback im Chat und in Breakout-Sessions: Neben der Selbstreflexion werden auch Feedbackrunden in Breakout-Räumen oder im Chat durchgeführt, in denen die Teilnehmer ihre Erkenntnisse und Erfahrungen teilen können. Dies fördert den Austausch untereinander und stärkt das kollektive Lernen.
- Besondere Herausforderungen in angestellten Kontexten
- Besondere Anforderungen bei internen Workshops: In einem angestellten Umfeld kennt man die Teilnehmer oft besser und muss als Facilitator darauf achten, dass gewohnte Dynamiken nicht hinderlich werden. Hier ist der „Rollenwechsel“ eine besondere Herausforderung, da man als interner Moderator oft in die Position gerät, gleichzeitig Fachwissen und Prozessverantwortung zu vereinen.
- Umgang mit dominanten Führungspersönlichkeiten: In Gruppen, in denen Führungskräfte anwesend sind, kann deren Einfluss die Offenheit der anderen Teilnehmer einschränken. Hier ist es Aufgabe des Facilitators, eine Balance herzustellen und gegebenenfalls dominante Persönlichkeiten sanft zurückzunehmen, um allen eine gleichwertige Beteiligung zu ermöglichen.
- Fazit und Leitgedanken
- Vertrauen als Grundlage: Ein erfolgreicher Workshop basiert auf Vertrauen zwischen Facilitator und Teilnehmern. Dieses Vertrauen entsteht durch Klarheit in der Rolle, die Fähigkeit zur Selbstreflexion und die Offenheit, auch emotionalen Raum zu schaffen.
- „Be the Change“ – Vorbildfunktion des Facilitators: Ein Facilitator sollte selbst die Eigenschaften zeigen, die er von der Gruppe erwartet, wie Offenheit, Engagement und Bereitschaft zur Reflexion.
Diese Zusammenfassung gibt die Hauptpunkte des Trainingscalls wieder und bietet einen umfassenden Überblick über die vorgestellten Methoden und Prinzipien zur erfolgreichen Workshop-Moderation und Facilitation.